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Der Plötzliche Kindstod (im englischsprachigen Raum SIDS: sudden infant death syndrom) bezeichnet definitionsgemäß den unerwarteten Tod eines Säuglings (selten eines Kleinkindes), bei dem die Todesursache weder anhand der Vorgeschichte (z. B. durch vorangegangene schwere Erkrankungen) noch durch gründliche Untersuchung bei der Obduktion(Totenbeschau) festgestellt werden kann.

Der Plötzliche Kindstod  ist - trotz Rückgang in zahlreichen Ländern um 30 bis 50 Prozent - nach wie vor weiterhin für den größten Teil der Todesfälle im Kleinkindesalter verantwortlich. (in Österreich derzeit 6 von 10000 Säuglingen)

Die derzeitig gültige Vorstellung geht davon aus dass bereits bei der Geburt eine Funktionsstörung der Regelung lebenswichtiger Funktionen vorliegt (z.B Atmung, Herzrhytmus, Nervensystem) Diese angeborenen Störungen führen in Verbindung mit exogenen Faktoren zum Plötzlichen Säuglingstod.

 

Riskofaktoren:

Rauchen in der näheren Umgebung des Kindes

Überwärmung (ideale Raumtemperatur zum Schlafen liegt bei 18-20Grad)

Pölster und weiche dicke Decken

Unbeausichtigte Bauchlage

Reizüberflutung des Babys

Zuwenig Körperkontakt/ Geborgenheit

Kinder mit starkem Untergewicht bei der Geburt

Das Risko ist um das 2,5 fache erhöht wenn bereits SIDS Fälle in der Familie waren

 

 

Soviel zu den Fakten aber was bedeutet das für die Eltern, die Familie. Wenn man geschockt ist von dem Tod seines Kindes fehlt einem die Kraft um Widerworte zu geben. Man nimmt einfach alles hin was mit einem gemacht wird. Erst einige Zeit später fängt man an darüber nachzudenken. Wenn der Schock zurückgeht der Alltag sich wieder Schritt für Schritt zurückschleicht....

Wie ich schon in der Seite über Saras Tod geschrieben habe bedeutet das alles, dass viele fremde Menschen in unserer Wohnung waren.  Teilweise Menschen die sich nicht mal vorgestellt haben, geschweige denn ihre Funktion genannt haben.

Zuerst wird jeder Mensch der sein Kind tot auffindet die Rettung rufen, das ist klar aber was dann alles passiert ist teilweise noch immer unbegreiflich und man wünscht sich dass man das vorher gewusst hätte. Die Kripobeamten und der Leichenbeschauarzt beispielsweise standen schon ewig vor unserer Wohnungstüre herum,die scheinbar offen sein musste (?), und unterhielten sich. Dann von einem Moment auf den anderen marschierten sie in die Wohnung und direkt ins Kinderzimmer. Kein hallo wir sind dir Kriminalbeamten nichts. Sie schlossen die Türen und wir mussten das einfach hinnehmen. Die Polizistinen hielten uns davon ab ins Kinderzimmer zu gehen. Dann stellten sie sich vor uns hin und meinten zu Michael: sie sind gefasster als ihre Frau sie kommen mit.....und in meinem Hirn baute sich zusätzlich zu dem Schock noch eine riesen Angst auf wenn Michael jetzt mitgehen muss was is mit mir??

Wir konnten dem entgehen aber wie geht es anderen Familien vielleicht?

Am Abend nach Saras Tod bekamen Michael und ich einen Putzanfall es war als wäre unsere Wohnung besudelt. Nicht von Saras Tod, nein sondern dadurch dass da zig fremde Menschen durch unsere Wohnung gelatscht waren. Die es nicht mal für nötig hielten uns durch Worte oder Gesten oder Mimik zu vermitteln dass es ihnen leid tut.

Dann steht man da oder man sitzt viel mehr apathisch an einem Platz und denkt die ganze Zeit daran dass das Baby in einer kalten "Lade" in der Gerichtsmedizin ist. Man kann nicht helfen nicht hingehen (weil in der Gerichtsmedizin sind "Besucher" unerwünscht. Gott ich bin kein Besucher ich bin die Mutter!! Aber das nimmt man dann auch hin, tun kann man nichts. Man wird nicht gefragt ob das Baby obduziert werden darf und kriegt dann noch eine Rechnung von der Gerichtsmedizin. Nicht dass es ums Geld geht aber warum bitte muss ich dafür zahlen.

Jeden Tag auf der Gerichtsmedizin anrufen ist auch so eine zermürbende Sache man ruft an und hofft gleichzeitig dass es nicht erledigt ist wie dass es endlich ein Ergebnis gibt. Man weiss nicht ob die Ungewissheit besser ist als die Gewissheit.

Auch mit dem Grab für Sara finden war das so eine eigenartige Sache. Wir wollten ursprünglich ein Kindergrab aber das gibt es nur für 10Jahre und die nette Dame von der Verwaltung des einzigen Friedhofs in Wien der solche Gräber hat meinte am Telefon: Nehmen sie doch einfach ein reihengrab das is das billigste und die Sache ist erledigt!"

Für nächste Kinder bedeutet es dass es das erste Jahr mit Monitor verbringen muss.

(fortsetzung folgt)